Teambuilding in der FOS – Teil 2

Fridays for Future – „Wir schwänzen nicht, wir kämpfen!“ (von Vivi, Hannah, Felix)

Es ist kurz nach zwölf auf dem Münchner Königsplatz. Es sind nicht ein paar hundert Menschen, die hier kurz vor der Bundestagswahl für eine Klimawende und Klimaschutz voller Elan demonstrieren. Es sind viele tausend Demonstrantinnen und Demonstranten, schon jetzt stehen die Menschen bis zum Karolinenplatz einen Block weiter. Darunter die FOS12. „Climate justice“, rufen die Demonstranten, alle mit Schutzmasken. „Schon jetzt verlieren Menschen aufgrund der Klimakrise ihr Zuhause und müssen fliehen. Wir können nicht weiter mit dem Kampf gegen die Klimakrise warten“, heißt es von einem meiner Klassenkameraden.

Eine erste Zahl macht am Königsplatz die Runde: 25.000 Menschen könnten es sein, die sich hier versammelt haben, um friedlich für mehr Klimaschutz zu kämpfen. Tausende knien nieder und springen auf Kommando auf zu einer riesigen La-Ola-Welle. „Hoffentlich wird es nicht noch schlimmer, als es schon ist“, hat ein grauhaariger Demonstrant auf ein Pappschild geschrieben. „Jetzt wird’s ernst. Wählen FÜR die Zukunft“, steht auf einem anderen Plakat.

Dann schwenken wir gemeinsam auf dem überfüllten Platz die Arme zum Song „We are the world“.

Eine große Bühne ist aufgebaut. Dort steht die 13-jährige Marlene. Sie hatte vor zwei Jahren an Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe geschrieben. Für sie sei es unfassbar, wie langsam es mit dem Klimaschutz vorangehe. „Ich möchte, dass die Menschen auch in hundert Jahren wissen, was Schnee ist“, schrieb die Elfjährige damals. Resch antwortete nicht nur, sondern reichte mit der Umwelthilfe Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht ein.

Man müsse jetzt das große Ganze ändern, heißt es von der Bühne: „Wir werden dabei sicherlich auch Fehler machen. Aber Hauptsache, wir setzen uns in Bewegung!“ Der Demonstrationszug startet nun zu einer Runde durch das Museumsviertel. Bis die Menschen den Platz verlassen haben, dauert es, die Menge ist unüberschaubar groß. Rund um die Demonstration sind die Straßen für den Autoverkehr gesperrt.

Gegen 15 Uhr gibt es am Königsplatz die Schlusskundgebung. Dann dürften es noch mehr Demonstranten sein. Bislang demonstrieren viele Schüler, Studenten und ältere Menschen. Dass viele Schülerinnen und Schüler für die Proteste den Unterricht ausfallen lassen, ist umstritten.
Ursprünglich hatten die Veranstalter in München mit etwa 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gerechnet. Die Demo startete um zwölf Uhr auf dem Königsplatz. Nach einer Kundgebung ist ein Zug durch die Innenstadt geplant – dann kommen alle wieder auf dem Königsplatz zusammen. Um kurz vor 15 Uhr verkündet Fridays-For-Future eine beeindruckende Zahl: 29.000 Menschen sollen es sein, die in München zwei Tage vor der Bundestagswahl für einen effektiven Klimaschutz demonstrieren.

Das Dasein hat sich demnach mal wieder gelohnt.

 

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