ABC

Wie unsere Schule funktioniert – von A bis Z

Das EmiLe-ABC beschreibt die wichtigsten Bausteine der pädagogischen Arbeit, die von allen Lehrer_innen der Schule umgesetzt werden.
Für die Eltern bedeuten sie Transparenz der unterrichtlichen Arbeit – von „Altersmischung“ über „Freiwilligkeit“, „Montessoriarbeit“ und „Regeln“ bis zu „Zeugnisse“.

A

ABSCHLÜSSE - Welche Schulabschlüsse sind an der EmiLe möglich?

Nach der neunten Klasse erwerben unsere Schüler_innen extern den Qualifizierenden Hauptschulabschluss.

Nach der zehnten Klasse schließen sie in einer externen Prüfung mit dem mittleren Schulabschluss ab (gleichwertig mit der Mittleren Reife).

ALTERSMISCHUNG - Sind an der Montessorischule EmiLe verschiedene Jahrgangsstufen zusammen in einer Klasse?

„Durch das Miteinander verschiedener Altersstufen in einer Klassengemeinschaft entsteht ein soziales Umfeld, in dem die Kinder ganz selbstverständlich lernen, sich gegenseitig zu unterstützen. In der Kooperation mit Anderen erfahren sie ihren Wert auf vielfältige Art und Weise: so kann der Kleine vom Großen genauso lernen wie der Große vom Kleinen. Jedes Kind tritt in seiner Einmaligkeit viel deutlicher hervor als in einer altershomogenen Klasse.“
Quelle:
Montessori Landesverband Bayern

Altersmischung ist ein wesentliches Merkmal aller Montessori-Schulen. An unserer Schule sind die Klassenstufen

  • eins bis vier,
  • fünf und sechs,
  • sowie sieben und acht zusammengefasst.

Die Prüfungsjahrgänge, also die neunte und zehnte Klasse, werden getrennt geführt.
Und auch die FOS-Klassen werden aufgrund der fachpraktischen Ausbildung und der Prüfungsorientierung jahrgangshomogen unterrichtet.

B

BERUFSORIENTIERUNG - Welche Rolle spielen berufsorientierende Elemente im Unterricht?

Ziel unseres Bildungsweges ist es, zu einem guten Start für ein gelingendes Leben unser Schülerinnen und Schüler beizutragen. Wir unterstützen sie also dabei, sowohl den bestmöglichen Abschluss zu erreichen, als auch ihren eigenen Weg zum individuell passenden Beruf zu finden, der ihre Fähigkeiten und Interessen bestmöglich trifft. Im Rahmen der beruflichen Orientierung versuchen wir den Horizont der Schülerinnen und Schüler in vielfacher Hinsicht zu erweitern.

Einige Beispiele:

  • Praktika (bis zu acht Wochen) und Vorstellung der jeweiligen Praktikumsberufe in Referaten
  • Berufe-Live-Tag: Referent_innen stellen Berufsbilder vor
  • Teilnahme an einem „Technik-Parcours“
  • Projekt „Junge Forscherinnen und Forscher“ (Projekte zur Förderung der Berufe in MINT-Fächern sowie zur speziellen Förderung von Frauen und Mädchen)
  • Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der örtlichen Arbeitsagentur

BIENEN - Ist der Umgang mit den schuleigenen Bienenvölkern für die Schüler_innen gefährlich?

Die Schule hat seit 2011 eine eigene Schulimkerei. Die Bienenvölker sind im nahegelegenen Umweltgarten untergebracht. Zweimal im Jahr wird der Honig geschleudert. Wir „ernten“ rund 40 Kilogramm pro Jahr. Der verantwortungsvolle und achtsame Umgang mit den Lebewesen ist zentrales Unterrichtsziel für die Arbeit mit den Bienen. Die Schüler_innen suchen die Bienenvölker niemals ohne Lehrer_innen auf. Wenn wichtige Regeln im Umgang mit den Bienen berücksichtigt werden, stechen diese nicht. Sollte bei einer/m Schüler_in eine allergische Hypersensitivität bestehen, bitten wir jedoch, die Schule ausdrücklich darüber zu informieren. Dies gilt auch für alle anderen  Arten von Allergien.

Weiterlesen:
http://www.imkerei.at/knowledge.php

Die Schüler lernen bei diesem Projekt den „Organismus Biene“ kennen, an den sich viele weiteren Themen aus dem Unterricht anschließen lassen.

emileabc_bienen

C

„CHARITY“ / WOHLTÄTIGKEIT

Die Verantwortung für Andere ist für die EmiLe ein wichtiges Erziehungsziel, das auch durch die Schüler_innen mitgetragen wird. Zwei jährliche Veranstaltungen geben diesem Thema einen besonderen Rahmen. Der Erlös der Veranstaltungen kommt wohltätigen Zwecken zu Gute. Die Teilnahme und Mitwirkung ist verpflichtend für alle Schüler_innen.

Weihnachtsbasar zugunsten unseres indischen Patenkindes

Jeweils am letzten Freitag vor den Weihnachtsferien findet der EmiLe Weihnachtsbazar statt. Aus dem Erlös wird jedes Jahr die Patenschaft für unser indisches Patenkind aus einem Kinderheim in Ruphaidhia in Höhe von 800 Euro finanziert. Darüber hinaus gehende Erlöse werden für Wohltätigkeitsprojekte gespendet, die die Schüler_innen selbst auswählen können, wie etwa den Münchner Adventskalender der Süddeutschen Zeitung. Verkauft werden Werkstücke, Bastelarbeiten, weihnachtlicher Schmuck und Leckereien aus der Schulküche. All diese Dinge sind im Unterricht entstanden, teilweise als Duplikate eines eigenen, besonders gelungenen Werkstücks. Sie stellen das praktische Arbeiten an unserer Schule in einen besonders wichtigen und sinnstiftenden Zusammenhang.

Schüler_innen und Lehrer_innen schaffen gemeinsam eine festliche, vorweihnachtliche Atmosphäre in der Kantine und den angrenzenden Arealen. Die Veranstalter des Elterncafés bieten mit Selbstgebackenem, Punsch und Kaffee einen kulinarischen Rahmen. Schulband und EmiLe-Vocals tragen musikalisch zur adventlichen Stimmung bei. Der Basar beginnt nach der Pause (10.45 Uhr) und dauert bis zum Ende des Schultags (12.45 Uhr).

Weiterlesen: http://www.velberter-mission.de

E

EIGENVERANTWORTUNG - Wie können die Schüler_innen das lernen, wo es doch sogar für viele Erwachsene schwer ist?

Hilf mir, es selbst zu tun.“ – einer der bekanntesten Sätze von Maria Montessori. Er zielt auf eine zu fördernde Eigenverantwortung bei der Organisation ihres Lernweges, beim Erreichen von Lernzielen und deren Dokumentation ab. Schüler_innen werden jedoch nicht mit der Fähigkeit, eigenverantwortlich zu lernen, geboren. Deren Erwerb ist ein langwieriger Lernprozess, bei dem die Schüler_innen je nach Voraussetzungen mehr oder weniger strukturierende Hilfen brauchen und von den Pädagog_innen erhalten – die zentrale Aufgabe unserer Lehrer_innen im Unterricht.

ERSTER SCHULTAG, GRUNDSCHULE

Der erste Schultag wird für neue Schüler_innen als kleines Fest mit unserer Schulgemeinschaft gefeiert. Er ist, wie auch die ersten beiden Schulwochen, durch einen besonderen Ablauf und andere zeitliche Strukturen gekennzeichnet.

Erster Schultag

8:00 – 8:30 Uhr:

Ankommen der EmiLe Schüler_innen (Klasse 2-10)

10:00 Uhr:

Begrüßung der 1. Klässler_innen und Quereinsteiger_innen (Klasse 2-4)

bis 12:30 Uhr

Unterricht/Anwesenheit

10:00 bis 12:30 Uhr

Willkommenscafe für die Eltern neuer Schüler_innen

12.30 Uhr:

Schulschluss

 

 

 

 

ERSTER SCHULTAG, MITTELSCHULE

Der erste Schultag wird für neue Schüler_innen als kleines Fest mit unserer Schulgemeinschaft gefeiert. Er ist, wie auch die ersten beiden Schulwochen, durch einen besonderen Ablauf und andere zeitliche Strukturen gekennzeichnet.

Erster Schultag

8:00 – 8:30 Uhr:

Ankommen der EmiLe Schüler_innen (Klasse 2-10)

09:00 Uhr:

Begrüßung der Quereinsteiger_innen (Klasse 5-10)

bis 12:30 Uhr

Unterricht/Anwesenheit

10:00 bis 12:30 Uhr

Willkommenscafé für die Eltern neuer Schüler_innen

12:30 Uhr:

Schulschluss

F

FAHRTENPROGRAMM - Klassenreisen mit unterschiedlichem Fokus

Fahrten stellen einen wichtigen Bestandteil des sozialen Lernens jeder Schule dar. Durch das jeweils spezifische Programm können darüber hinaus Fragestellungen rund um Ökologie, Nachhaltigkeit, das Sprachenlernen im Ausland bzw. auch die Stärkung von Eigenverantwortung und Planungskompetenz vertieft werden.

Im Rahmen unseres Montessori-Schulverbunds finden Fahrten von Klasse 1-6 alle zwei Jahre, von Klasse 7 bis 12 normalerweise jährlich statt. Dabei werden Fokus und Dauer der Fahrt an die jeweiligen besonderen Bedürfnisse der Jahrgangsstufe angepasst.

So liegt für die Klassen 1 – 4 der Fokus vor allem auf Umwelt, Nachhaltigkeit, Teambuilding, Mut (von zu Hause 4 Tage weg zu sein)

In Klasse 8 liegt der Fokus auf dem Thema „Sprachenerwerb“, denn es findet hier eine Sprachreise statt.

Für die Klasse 11 liegen Teambuilding , Ausdauer, eigenverantwortliches Planen – in Kooperation mit einem Veranstalter für Natur-Erlebnis-Pädagogik im Fokus.

In Klasse 12  gibt es neben dem Fokus auf Teambuilding und den Blick über den schulischen Tellerrand hinaus eine besondere Herausforderung:  gleichzeitig im Blick haben: Schule/Lernen/FPA/Planung der Fahrt

Fokussierung auf das nächste Ziel: Abitur

Challenge: mit low budget von München nach Ort X reisen, am Ort möglichst wenig Geld ausgeben, Freizeit abseits des Kommerz

Wenn möglich und sinnvoll finden die Fahrten während des in Frage kommenden Jahres immer zur gleichen Zeit statt, um die Organisation zu erleichtern. Wenn sich ein Kooperationspartner für eine Schulfahrt bzw. ein Ort/ein Schullandheim etc. bewährt hat, finden Fahrten für einige Jahre mit diesem Partner an diesem Ort statt.

Normalerweise ist für Lehrer_innen und Schüler_innen der Tag nach der Klassenreise unterrichtsfrei. Bei längeren Fahrten kann ggf. auch der Tag vor der Fahrt unterrichtsfrei sein, um ausreichend Zeit zur Planung und Vorbereitung zu haben. Die Klassenlehrer_innen informieren entsprechend die Eltern und Schüler_innen.

Ein Eltern-Informationsabend findet mit ausreichend zeitlichem Vorlauf statt, zudem erhalten die Eltern der jeweiligen Stufe/Klasse einen umfassenden Infobrief.

FREIARBEIT - Kann man in der Freiarbeit machen was man will?

Die Freiarbeit ist das Herzstück der Pädagogik Maria Montessoris. Dabei können die Schüler_innen innerhalb eines vorgegebenen Rahmens (z.B. Wochenpläne, Tagespläne, größere Arbeitsvorhaben) prinzipiell wählen, welches Thema sie vorrangig bearbeiten wollen. Sie können entscheiden, ob sie dies alleine oder mit einem Partner zusammen tun und ob sie dazu einen anderen Lernort (z.B. Gruppenarbeitsraum, Flurzone) aufsuchen. Die Freiarbeit setzt die Fähigkeit von Schüler_innen zur Selbstorganisation voraus. Die Wahlmöglichkeiten werden individuell variiert, je nachdem wie weit die Fähigkeit der/des Schülerin/s zum eigenverantwortlichen Lernen bereits entwickelt ist, wie verantwortungsvoll sie/er in Situationen, die nicht oder weniger vom Lehrer direkt gesteuert sind, arbeiten kann.

„In der „Freiarbeit“ können Kinder selbst wählen, mit welchen Themen und Materialien sie sich beschäftigen wollen und was sie lernen möchten. Konkret heißt das, jedes Kind lernt interessengeleitet, in seinem individuellen Lern- und Arbeitstempo und in frei gewählter Sozialform (Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit). Im Gegenzug ist jede Schülerin, jeder Schüler selbst verantwortlich für die Dokumentation der geleisteten Arbeit in den altersentsprechend gestalteten Studienbüchern. Dem Pädagogen kommt dabei die wesentliche Rolle des Lernberaters und Lernbegleiters zu. Er beobachtet und dokumentiert die Arbeit der Schüler, begleitet ihre Entwicklungsprozesse und unterstützt jedes Kind gemäß dem Grundsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“. Dabei vertraut er auf den „Inneren Bauplan“, die Kompetenz des Kindes, sein eigener „Baumeister“ zu sein.

Darüber hinaus haben die Pädagogen die Aufgabe, einen sicheren Rahmen für die Lerngruppe zu schaffen, denn „die Freiheit muss aufgebaut werden“ (Maria Montessori). Dazu dienen die Strukturierung des Tagesablaufes, Transparenz der Regeln und das Setzen klarer Grenzen.“

Quelle:
Montessori Landesverband Bayern

FREIHEIT - Welche Grenzen gelten für die Freiheiten, die Schüler_innen an der Emile haben?

Die individuelle Freiheit ist durch die Freiheit aller Mitglieder einer sozialen Gruppe begrenzt. Wir ermöglichen den Schüler_innen in vielen Fällen Freiheit bei der Wahl einer Arbeitsmethode, von Arbeitspartner_innen und auch oft bei der inhaltlichen Bearbeitung eines Themas. Die Schüler_innen haben allerdings keine Wahl bei der Frage, ob sie arbeiten oder nicht….
Weiterlesen:
Freiheit bei Maria Montessori und in der Grundschule von heute:
http://www.fernuni-hagen.de/imperia/md/content/magister/hainz
Freiheit und Disziplin:
http://www.montessori-augsburg.org/schule/paedagogik/grundgedanken/erziehung/

FREIWILLIGKEIT - Wie passen Freiwilligkeit, Freiheit und Lehrpläne und das Ziel, Abschlüsse zu erreichen, zusammen?

Der Begriff der Freiwilligkeit kommt bei Maria Montessori nicht vor bzw. nur im Zusammenhang mit Freiheit. Maria Montessori sieht die Bereitschaft zum Arbeiten und zum Lernen als grundlegend für den individuellen Lernerfolg. Diese grundsätzliche Lern- und Leistungsbereitschaft wird bei Schüler_innen an unserer Schule vorausgesetzt. Wir betrachten sie als ein entscheidendes Kriterium für die Schulaufnahme in allen Jahrgangsstufen. An der EmiLe leben wir eine pragmatische Umsetzung der Gedanken Maria Montessoris. Wir würdigen ihr Lebenswerk und ihre damals als revolutionär zu bezeichnenden pädagogischen Ideen. Wir stehen jedoch in der Verantwortung, auch den veränderten Lebenswelten der Schüler_innen und den Anforderungen der Gesellschaft Rechnung zu tragen.

Wir wissen, dass es für viele Kinder heutzutage viel ist, zu erwarten, „frei“ bzw. freiwillig all das zu leisten, was Lehrpläne vorschreiben. Auch haben sie aufgrund ihrer Sozialisation manchmal keinen Zugang zu ihren eigenen Interessen, das was ihnen wirklich am Herzen liegt zu lernen und zu erfahren. Wir ermöglichen den Schüler_innen, eigene Erfahrungen zu machen und dabei auch mal zu scheitern. Jedoch sehen wir es auch als pädagogische Aufgabe an, Lernfeuer zu entfachen selbst für Themen, die den Schüler_innen sperrig oder unwichtig vorkommen. Da das Erreichen von Schulabschlüssen als „Eintrittskarte“ in das Berufsleben an unserer Schule wesentliches Ziel ist, muss sich Freiwilligkeit notfalls diesem Ziel phasenweise unterordnen.

FREMDSPRACHEN - Kann man Fremdsprachen auch ganz „montessorisch“ lernen?

Auch wenn es für manche Schüler_innen (und Eltern) enttäuschend sein mag: Um das Vokabellernen und das Üben von grammatischen Strukturen kommt man auch an einer Montessorischule nicht herum. Englisch wird ab der ersten Klasse unterrichtet. Die Kinder zeigen ihre Kompetenz z.B. im English Theatre und am „International Day“. Ab der 7. Jahrgangsstufe wird Französisch angeboten. Die DELF-Prüfung für Französisch kann auf unterschiedlichen Niveaus abgelegt werden.

G

GEBUNDENER UNTERRICHT

Gebundener Unterricht ist immer Fachunterricht; Kinder einer Alters- oder Lerngruppe erarbeiten mit der/m Lehrer_in neue Themen, wiederholen und vertiefen sie. Darauf folgt die fachgebundene Freiarbeit.

H

HAUSAUFGABEN - Gibt es an der EmiLe auch Hausaufgaben?

„Hausaufgaben“ heißen bei uns: Arbeiten in häuslicher Umgebung. Die Kinder und Jugendlichen sollen sich über den schulischen Rahmen hinaus mit dem Lernen an der EmiLe identifizieren. Dazu brauchen sie auch zu Hause Zeitfenster, in denen sie sich mit den Lerninhalten des Unterrichts und des Schulalltags verbinden. Diese Zeitfenster sind individuell im Elternhaus zu besprechen und einzurichten. Grundsätzliche Themen für das Arbeiten in häuslicher Umgebung sind: Lese- und Schreibtraining, Rechentraining, Vokabellernen, Referatsvorbereitung, Vorbereiten und Instandhaltung der Arbeitsutensilien (z.B. Schreibutensilien, Hefte und Ordner…). Die Pädagog_innen treffen Vereinbarungen, die sich aus einer ganzheitlichen Betrachtung des Kindes während des Unterrichts ergeben. Diese können von Zeit zu Zeit variieren und hängen von den individuellen Lernfortschritten und der Arbeitsmotivation der/s Schüler/in ab.

I

IM TUN - Was bedeutet diese Abkürzung?

Es ist die Abkürzung für

Informatik, Mathematik, Technik, Umwelt, Naturwissenschaften
und stellt die besondere inhaltliche Schwerpunktsetzung unseres Schulverbundes dar. Die Wortschöpfung zeigt außerdem, dass diese Fächer, wo immer es möglich ist, durch Handeln und Selbsttätigkeit begriffen werden sollen. In den beiden Wörtern sind, in anderer Reihenfolge gelesen, auch die meist ungeliebten „MINT“-Fächer versteckt.
Der handlungsorientierte Ansatz an der EmiLe möchte die Unbeliebtheit der Naturwissenschaften in leidenschaftlichen Forscher-und Entdeckergeist verwandeln…

INDIVIDUELLE FÖRDERUNG - Wie findet bei 26 Schüler_innen in der Klasse eine individuelle Förderung statt?

Der Name EmiLe steht für:
E ntwicklung
m it
i ndividuellen
L ern
E rfahrungen.

An der EmiLe sind jeweils zwei Lehrer_innen in einer ungeteilten Klasse (26 Schüler_innen) oder eben entsprechend weniger Schüler_innen mit einer/m Lehrer_in zusammen, wenn die Klasse aufgrund von Fachunterricht oder innerer Differenzierung in Gruppen geteilt wird. Dies bedeutet, dass die Lehrer_innen neben dem Lernfortschritt gemäß des bayerischen Lehrplans auch Spielraum haben, die individuelle Entwicklung einer/s Schüler(s)_in im Blick zu haben. Je nach Thema und Leistungsfähigkeit werden Schüler_innen sowohl zusätzlich gefördert, als auch besonders herausgefordert. Individuelle Förderung ist nicht zu verwechseln mit einem persönlichen, dauerhaften Coaching, was der gesonderten Absprache und Organisation bedarf.

K

KOSMISCHE ERZIEHUNG - Ist das etwas Esoterisches?

Die „Kosmische Erziehung“ ist eines der Grundprinzipien in der Montessoripädagogik. Maria Montessori war überzeugt, dass Lernen nicht bedeuten darf, dem Kind zusammenhanglos Wissen aus verschiedenen Lernbereichen zu vermitteln, sondern es von Anfang an den großen Zusammenhang und die Gesetzmäßigkeiten einer Ordnung innerhalb des „Kosmos“ erfahren zu lassen. Kosmos bedeutet für Montessori nicht nur das Wissen um die Gesetzmäßigkeiten in der Natur, sondern auch das Bewusstwerden der Wechselbeziehungen von Mensch und Natur wie auch der Menschen untereinander.

„In der Kosmischen Erziehung geht es deshalb vor allem darum, die Kinder dabei zu unterstützen, ihren Platz im „Großen Ganzen“, d.h. in der Welt zu finden. Weiß das Kind um seinen eigenen „Standpunkt“ in der Welt, wird ihm auch die Verantwortung, die es durch sein Handeln in dieser Welt hat, bewusst. Kosmische Erziehung soll sich dabei nicht auf kognitive Zielsetzungen beschränken. Wichtig ist Montessori die Aufgabe, „jenes menschliche Verstehen und jene Solidarität zu entwickeln, die heute so sehr fehlen“ (Quelle: Maria Montessori, Kosmische Erziehung, Kleine Schriften 1, Freiburg 1988, S. 93f.). Damit greift sie ein pädagogisches Ziel auf, das heute als Teil einer Werteerziehung von allen Schulen eingefordert wird.“
Quelle: Montessori-Landesverband Bayern

Für die Grundschule gibt es dafür unter anderem fünf Erzählungen, die den Kindern wichtige Zusammenhänge der Welt erklären, so wie die Welt der Schrift und der Zahlen. Der Mensch kommt darin vor als Mikrokosmos, der Teil des Makrokosmos Erde ist und in ihm seine „kosmischen Aufgaben“ erfüllt. Es geht darum, die Schöpfung zu achten, zu erhalten. Die kosmische Erziehung führt das Kind zu Selbstständigkeit und dazu, Verantwortung zu übernehmen. Sie ist die Basis des Unterrichts für Sechs- bis 12-Jährige und wird in den höheren Klassen vor allem im Unterricht IM TUN weitergeführt.

L

LEGASTHENIE - Können Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche an der EmiLe besonders gut gefördert werden?

Wir nehmen auch Schüler_innen mit Lese-Rechtschreibschwäche in unsere Klassen auf. Die Möglichkeiten zur individuellen Förderung erlauben es den Schüler_innen, mehr Zeit für den Lese-Schreiblernprozess aufzuwenden. Bei gravierenden Störungen muss die / der Schüler_in eine zusätzliche Therapie erhalten. Durch einen externen Therapeuten bieten wir an einem Nachmittag sowohl die Möglichkeit der qualifizierten Diagnostik als auch der Therapie an. Die Eltern müssen die Kosten selbst tragen, wenn keine Kostenübernahme durch die Jugendhilfe erfolgt.
Weiterlesen:

LEHRPLAN - Sind die Lehrpläne der öffentlichen Schulen auch gültig für die Montessorischule EmiLe?

Der Lehrplan der jeweiligen Schulart ist Grundlage für den Unterricht an der EmiLe und Voraussetzung für die staatliche Genehmigung. Diese theoretische Grundlage bildet den fachlichen Rahmen für den Unterricht. Zur praktischen Umsetzung erfolgt eine sinnvolle Verdichtung der Lernziele, Schwerpunktsetzung und Auswahl von Methoden. So können Lernziele aus anderen Jahrgangsstufen auch aus gegebenem Anlass früher Thema im Unterricht sein oder nur ganz kurz gestreift werden, während andere Ziele z.B. im Rahmen von Projekten vertieft und fächerübergreifend behandelt werden. Wir erfüllen die Ziele des bayerischen Lehrplans für Grundschulen, Mittelschulen und die Fachoberschule (Fachrichtungen „Gesundheit“ und „Sozialwesen“).

Weiterlesen:
Lehrplan Grundschule in Bayern: https://www.lehrplanplus.bayern.de/schulart/grundschule
Lehrplan Mittelschule in Bayern: http://www.isb.bayern.de/mittelschule/lehrplan/

LERNBEGLEITUNG - Gibt es an der EmiLe auch die Möglichkeit der individuellen Lernbegleitung?

Praktikant_innen, Student_innen, andere pädagogische Mitarbeiter_innen, aber auch ältere Schüler_innen unterstützen unser Lehrerteam im pädagogischen Alltag. Durch teilnehmende Beobachtung (z.B. auf Bitte der/s Klassenlehrer(s)_in) können wichtige Informationen zum Lernverhalten einer/s Schüler(s)_in gewonnen werden. In der Einzelförderung oder in der Arbeit mit kleinen Gruppen kann auf Anregung der Klassenleitung ein Lernthema vertieft oder eine Fertigkeit noch weiter geübt werden. Etabliert ist das Konzept der Lesepaten für den Erstleseprozess der Grundschüler_innen.

LERNPLANUNG, LERNDOKUMENTATION - Wie können Schüler_innen vermeiden, dass sie sich im Rahmen der Freiarbeit „verzetteln“?

Lernplanung und Lerndokumentation finden statt in Form von Studienbüchern, die auch Kommunikationsmedium zwischen Lehrer_innen und Schüler_innen sind. Die Schüler_innen führen teilweise auch einen Kalender und dokumentieren in einem Portfolio die Ergebnisse ihrer Arbeit.

LERNSTANDSFEEDBACK - Ist das an der EmiLe erworbene Wissen vergleichbar mit dem öffentlicher Schulen?

Es gibt bundesweite Tests zur Überprüfung von Kompetenzen in Deutsch, Mathematik und Englisch an Regelschulen, an denen auch unsere Schüler _innen teilnehmen können. Lehrer_innen bieten sie ab der 6. Klasse an. Ab der 8. Klasse werden „Probeprüfungen“ (Qualifizierender Mittelschulabschluss, Mittlerer Schulabschluss) durchgeführt. Durch das pädagogische Konzept der Förderung mit individuellen Lernerfahrungen ist es Schüler_innen an der EmiLe möglich, bis zu einem gewissen Grad auch ein eigenes Lerntempo zu wählen. Dabei steht die Erreichung von Lernzielen der bayerischen Lehrpläne für Grundschulen, Mittelschulen und die Fachoberschule nicht in Frage. Spätestens ab Klasse 7 sollten sich individuelle Lernwege und persönliches Lerntempo an dem Ziel „Quali“ bzw. Mittlerer Schulabschluss orientieren.

M

MITTAGESSEN - Können die Schüler_innen in der Schule auch zu Mittag essen?

Montags bis donnerstags wird die EmiLe mit Essen beliefert: mit Wahlmöglichkeit vegetarisch oder fleischhaltig, das Fleisch kommt von Höfen aus der Umgebung oder stammt alternativ aus Bio – Haltung. Zu jedem Mittagessen gibt es außerdem ein umfangreiches Salatbuffet. Über das Schulobstprogramm werden unsere Grundschüler zudem wöchentlich mit frischen Bio-Früchten versorgt.

Weiterlesen:
http://emile-montessori.de/organisation-und-service/mittagessen/

MITTLERER SCHULABSCHLUSS - Was ist der Unterschied zwischen dem Mittleren Schulabschluss (nach der 10. Klasse der Mittelschule) und der Mittleren Reife (nach der 10. Klasse Realschule oder Gymnasium)?

Der M-Abschluss nach der zehnten Klasse der Mittelschule ist gleichwertig mit der Mittleren Reife, die nach der zehnten Klasse an Realschulen als Prüfung abgelegt wird oder durch Bestehen der zehnten Klasse eines Gymnasiums automatisch verliehen wird. Gleichwertig bedeutet, dass er – wie die Mittlere Reife auch – als „Eintrittskarte“ für jede Fachoberschule gilt, wenn ein Notendurchschnitt von 3,5 erreicht worden ist. Die Schüler_innen der EmiLe legen diese Prüfung an unserer staatlichen Partner-Schule in Höhenkirchen-Siegertsbrunn ab.

Die Mittlere Reife hat etwas anspruchsvollere Leistungsziele als der Mittlere Schulabschluss einer Mittelschule. Um unseren Schüler_innen für den Einstieg in eine Fachoberschule das ausreichende Anschlusswissen zu vermitteln, unterrichten unsere Lehrer_innen dem Leistungsvermögen der Schüler_innen angemessen, auch auf dem Niveau der Mittleren Reife.

Weiterlesen:
http://www.volksschule-hoehenkirchen-siegertsbrunn.de/
Zu den Prüfungsfächern:
https://www.schulberatung.bayern.de/schulberatung/bayern/schullaufbahnberatung/schullaufbahnen/hauptschule

MONTESSORIARBEIT - Was ist das Besondere an einer Montessoriarbeit ?

Montesssoriarbeiten sind eine Art Facharbeit, die an unserer Schule in der vierten, sechsten und achten Klasse angefertigt werden. Sie sind charakterisiert durch einen größeren zeitlichen Planungshorizont, eine vertiefte Durchdringung eines selbständig gewählten Themas, die Wahl eines Mentors sowie einer/s betreuenden Lehrer(s)_in, die Ausarbeitung eines theoretischen Teils zu einer praktischen Arbeit und eine Präsentation vor Publikum.

MONTESSORI FÜR ALLE? Ist mein Kind für die Montessorischule geeignet?

Wir glauben, dass viele Kinder von der Montessoripädagogik profitieren können. Besonders wichtig ist uns jedoch, dass die Kinder ausreichend Lernlust und Interesse für verschiedene Themen mitbringen. Denn der hohe Grad an Freiheit an unserer Schule, insbesondere was das Vertiefen persönlicher Interessen und das „Sich einlassen“ auf neue Lerninhalte betrifft, ist auch eine große Herausforderung für Schüler_innen.

Wir laden Sie gerne ein, die Schule beim Tag der offenen Tür kennenzulernen und selbst einen Eindruck von uns und der Schule zu gewinnen. Falls Sie Ihr Kind anmelden, laden wir Ihr Kind vor einer möglichen Aufnahme zu einem Probeunterricht oder einer Hospitation ein, damit sich beide Seiten kennenlernen können.

N

NOTEN - Gibt es an der EmiLe auch Noten?

Noten gibt es bei uns nicht. Aber unsere Schüler erhalten regelmäßig Feedback zu ihren Leistungen und Lernergebnissen.

Schule ohne Noten – kann das funktionieren?

Ja, es kann funktionieren und es funktioniert bei uns. Die Kinder lernen an unserer Schule in einer offenen Umgebung, in der sie selbst entscheiden, welche Themen sie sich erarbeiten. Die in der Regelschule häufig zu beobachtende Anspannung und Stresssymptomatik, die Noten bei Kindern auslösen, entfallen. Anstelle eines Zeugnisses bekommen die Kinder ausführliche „Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess (IzEL)“. Das IzEL ist detailliert und betrachtet das Kind in seiner Gesamtheit.

Gibt es an der EmiLe Lernkontrollen?

Es gibt keine Prüfungen oder „Exen“ wie an der Regelschule. Unsere Lehrer_innen und Pädagog_innen verfolgen aufmerksam die (Lern-)Fortschritte des einzelnen Kindes. Falls sich tatsächlich ein Kind zu lange nur auf ein Fach konzentriert (zum Beispiel Lesen), weisen wir es darauf hin. Insgesamt richtet sich der Unterricht nach dem Rahmenlehrplan des bayerischen Kultusministeriums und es werden dieselben Themen und Inhalte erarbeitet wie an den bayerischen Regelschulen.

P

PÄDAGOGISCHES PROFIL

Das besondere pädagogische Profil unserer Schule liegt in der naturwissenschaftlichen Schwerpunktsetzung.

Das Konzept „IM TUN“ ist  unsere Antwort auf die bei vielen Schüler_innen verbreitete Abneigung gegen die sogenannten MINT-Fächer: M(athematik) I(nformatik), N(aturwissenschaften) und T(echnik). Diese Fächer gehen in unserem Konzept eine neue Verbindung ein und werden unter Einbeziehung von Ökologie- und Umweltthemen zum programmatischen Zentrum der Schule. Zu unserem Konzept gehört auch, dass die Jugendlichen wissenschaftliches Arbeiten erleben und durch handelnde Auseinandersetzung mit einem Thema nachhaltig lernen:

  • Sie entwickeln aktiv Fragestellungen, durchdenken verschiedene Lösungsansätze, sowohl theoretischer als auch praktischer Natur und erproben diese.
  • Sie lernen, die Herausforderungen, die unsere Gesellschaft und die Zukunft an sie stellen, anzunehmen und ihnen verantwortlich zu begegnen.
  • Sie erleben sich durch die Teilhabe an gemeinnützigen Projekten als wirksam und schöpfen hieraus Selbstvertrauen und Sinnhaftigkeit.

Wir möchten unseren Schüler_innen Möglichkeiten aufzeigen, ihr individuelles Potenzial zu entdecken, zu entfalten und sich praxisorientiert auf die Berufswelt vorzubereiten. Wir unterstützen unsere Schüler_innen dabei:

  • durch pädagogische Kontinuität,
  • eine partnerschaftliche Verbundenheit aller Mitglieder der Schulgemeinschaft,
  • ein hochqualifiziertes Team
  • und eine tragfähige Kommunikationskultur.

Die Säulen, auf die wir bauen, haben sich in Grund- und Mittelschule bewährt.

PAUSEN - Wie sind die Pausen an der EmiLe gestaltet?

Die Schüler_innen haben im Rahmen der Ganztagsschule zwei größere Pausen:

10.15 bis 10.45 Uhr
13 bis 13.45 Uhr

Die Schüler_innen der Grundstufe haben dazu noch eine Brotzeitpause am Vormittag, sowie eine Viertelstunde mehr Zeit für das Mittagessen.

In den Pausen gehen die Schüler_innen normalerweise bei jedem Wetter hinaus. Diese auch räumliche Unterbrechung des Unterrichts ist uns im Hinblick auf die Psychohygiene und das Lernvermögen der Schüler_innen besonders wichtig .

Es stehen zwei Pausenareale zur Verfügung: Eines für die Klassen eins bis sechs und ein zweites ab der siebten Klasse. Die Schüler_innen ab der siebten Klasse dürfen mit Erlaubnis ihrer Eltern den Pausenbereich in der Mittagszeit verlassen.

PRAKTIKA - Warum gibt es bereits ab der siebten Jahrgangsstufe Praktika?

Zu diesem Zeitpunkt schnuppern die Jugendlichen mindestens zweimal im Jahr je zwei Wochen in verschiedene Berufssparten hinein.

Unser Ansatz, den Schülerinnen und Schülern Lernen durch praktische Erfahrungen zu ermöglichen, erfährt in diesem Alter eine neue Dimension. Auch die Schüler_innen selbst möchten sich in dieser Entwicklungsphase stark praktisch betätigen und selbst erfahren. Idealerweise wird auf diesem Weg die Theorie mit der Praxis verbunden und die Schüler_innen erhalten viele neue Impulse im Hinblick auf den Sinn des Lernens.

In jedem Schuljahr sollen die Schülerinnen und Schüler deswegen Praktikumsphasen von bis zu drei Wochen absolvieren. Die Termine werden zu Schuljahresbeginn bekannt gegeben, damit frühzeitig mit der Suche nach einem Praktikumsplatz begonnen werden kann. In der siebten Klasse soll eine Woche Praktikum in einer sozialen Einrichtung geleistet werden, da es uns wichtig ist, dass die Jugendlichen sich auch mit sozialen Themen beschäftigen. Besonders schön ist zu erleben, dass sich immer wieder viele Schüler_innen auch von rollentypischen Berufsbildern lösen.

Die Praktika dienen natürlich auch bereits dazu, in einen interessanten Beruf hineinzuschnuppern. In jedem Fall machen die Jugendlichen aber wertvolle persönliche Erfahrungen in einem für sie völlig neuen Umfeld außerhalb des Elternhauses. Die Schülerinnen und Schüler lernen im Unterricht, wie ein Lebenslauf und ein Bewerbungsschreiben aussehen müssen und sollen sich dann möglichst selbstständig um einen Praktikumsplatz kümmern.

PROBEUNTERRICHT - Müssen Schüler_innen der EmiLe, die etwa wegen eines Umzugs auf eine staatliche Schule wechseln, eine Aufnahmeprüfung machen?

Wenn ein_e Schüler_in nach der vierten Klasse auf eine andere Schule (als die Mittelschule) wechseln will, bereitet sie/er sich selbstständig auf den Probeunterricht vor und nimmt am Übertrittsverfahren an der jeweiligen staatlichen Schule teil. Schüler_innen, die zu einem anderen Zeitpunkt die EmiLe verlassen und noch schulpflichtig sind, unterziehen sich nach Absprache mit der öffentlichen Schule einer Aufnahmeprüfung. Gelegentlich wird auch eine Probezeit vereinbart.

Bei einem geplanten Wechsel nach vier Jahren auf ein Gymnasium oder eine andere weiterführende Schule begleiten wir Ihr Kind, wenn es sich auf den Probeunterricht oder eine Aufnahmeprüfung vorbereiten möchte. Das geschieht in Abstimmung mit dem Kind und den Eltern.

PROJEKTARBEIT - Werden an der EmiLe auch Projekte durchgeführt?

Projekte sind eine besondere Form des fachübergreifenden, oft auch jahrgangsübergreifenden Unterrichts und für den Lernprozess von unschätzbarem Wert, weil so vernetztes Denken und nachhaltiges Lernen gefördert werden. Es gibt schulübergreifende Projekte und Klassenprojekte. An der EmiLe gibt es zwei große, schulübergreifende Projekte:

  • Im Herbst: Ergebnisse dieses Projektes werden am Tag der offenen Tür präsentiert.
  • Im Sommer: Ergebnisse dieses Projektes werden beim jährlichen Sommerfest präsentiert.

Weiterlesen:
http://emile-montessori.de/paedagogische-grundlagen/projektarbeit/

PRÜFUNGEN - Wird der Leistungsstand der Schüler_innen während eines Schuljahres überprüft?

Klassenarbeiten, Schulaufgaben und Exen gibt es bei uns nicht – zur Erleichterung der Schüler_innen, aber auch ihrer Eltern und der Lehrer_innen. Die Schüler_innen erhalten jedoch regelmäßig Feedback zu ihrem Lernstand. Der Lernstand wird mit den Schüler_innen besprochen und auch die Eltern werden regelmäßig etwa durch Rückmeldungen in Studienbüchern und der halbjährlichen „Information zum Lern-und Entwicklungsstand“ davon in Kenntnis gesetzt.

Q

„QUALI“ - Die Prüfungen zum „Quali“ sind erst nach der neunten Klasse. Warum muss ich mich schon in der siebten Klasse damit beschäftigen?

„Quali“ ist die Abkürzung für den Qualifizierenden Mittelschulabschluss. Die Schüler_innen legen ihn nach der neunten Klasse als externe Bewerber an unserer Prüfungspartnerschule in Höhenkirchen ab. Neben den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch wird in einem Wahlfach geprüft und es findet eine Projektprüfung statt.

Im Rahmen der Projektprüfung fertigen die Schüler_innen über einen Zeitraum von mehreren Tagen eine Arbeit zu einer gestellten Aufgabe an. Die Projektprüfung wird in den Bereichen Soziales, Technik und Wirtschaft angeboten. Bereits ab der siebten Klasse bereiten wir die Schülerinnen und Schüler gezielt darauf vor.
Das Wahlfachpflichtfach kann aus den Bereichen Musik, Kunst, Sport und Informatik gewählt werden. Die Schülerinnen und Schüler dürfen während der siebten Klasse alle Bereiche kennen lernen und sollten sich danach für einen entscheiden. In der achten und neunten Klasse wird dieser jeweilige Bereich dann vertieft.

Statt des Prüfungsfaches Englisch kann auch der Bereich GSE (Geschichte, Sozialkunde, Erdkunde) oder PCB (Physik, Chemie, Biologie) gewählt werden. Da der Mittlere Abschluss nach der zehnten Klasse allerdings Englisch als Prüfungsfach vorsieht, empfehlen wir all jenen Schülerinnen und Schülern, die auch diesen Abschluss anstreben, an Englisch dranzubleiben.

Zu Beginn der siebten Klasse findet ein umfassender Elternabend hierzu statt.

Weiterlesen:
https://www.isb.bayern.de/schulartspezifisches/leistungserhebungen/qualifizierender-abschluss- mittelschule/aufgaben/mathematik/

R

RÄUME - In wieweit spiegeln Architektur und Einrichtung der Räume das Prinzip der „vorbereiteten Umgebung“ wider?

Im Gebäude gibt es nicht nur Arbeitsräume. Die Schule ist sozialer Treffpunkt der Kinder und Jugendlichen und sie ist ein Ort des Lernens und ein Ort der Begegnung: Feste feiern, Nischen finden, miteinander spielen und toben, miteinander streiten und sich vertragen. Außerdem sollte bei uns möglich sein: Anhalten, Innehalten, Ruhe finden. Daher ist der große Raum Schule in mehrere kleine – im wörtlichen Sinn überschaubare – Einheiten aufgelöst worden.

REGELN - Brauchen die Schüler_innen besondere Regeln, um mit den Freiheiten, die die EmiLe bietet, gut zurechtzukommen?

Jede Freiheit braucht einen Rahmen. Für einen gut organisierten und positiven Schulalltag sind deshalb aus pädagogischer Sicht auch Regeln und Konsequenzen im Falle des Nicht-Beachtens derselben unumgänglich. Dies gilt für alle größeren Gruppen, also auch jede Schule, auch wenn es eine Montessorischule ist. Dies betrachten wir als Mitverantwortung für die Gemeinschaft: Ein wichtiges Ziel unserer Schule und auch einer zeitgemäßen Reformpädagogik. Wir fördern auf der einen Seite ein selbstbewusstes Vertreten der persönlichen Meinung in angemessener Form (z.B. auch wenn ein_e Schüler_in für sich eine Regel nicht akzeptieren will) , fordern aber auch Einsicht und Akzeptanz in verbindliche Vereinbarungen, die für einen geregelten Schulalltag und ein förderliches Miteinander-Lernen und -Leben notwendig sind. So kann etwa sichergestellt werden, dass sich alle Kinder beim Entleihen von Spielgeräten möglichst um einen sorgsamen Umgang und eine vollständige Rückgabe des entliehenen Materials bemühen. Unsere Schüler_innen lernen so auch, persönlich Verantwortung zu übernehmen, wenn beispielsweise etwas kaputt gegangen ist oder verloren wurde.

Gemeinsam erarbeitete und klar kommunizierte Regeln haben Verbindlichkeit und werden durch das Aussprechen von Konsequenzen eingefordert. Bei Regelübertretungen steht an erster Stelle immer das Gespräch. Es könnten Missverständnisse vorliegen oder einfach kindliches oder jugendliches „Vergessen“. Wenn eine Regelverletzung mehrmals passiert, kann das zum Schutz der Gemeinschaft nicht toleriert werden.

Für verschiedene Situationen aus dem Schulalltag gibt es Regeln, die häufig mit den Schüler_innen gemeinsam erarbeitet worden sind, und klar beschriebene Konsequenzen, die zum Tragen kommen, wenn eine Regel nicht beachtet wird, etwa für die Klasse, Pausensituationen, Kantine, Flure oder die Freiarbeit. Die Lehrer_innen nehmen regelmäßig Bezug auf diese Regeln. In der Hausordnung sind die grundsätzlichen Regeln für das Miteinander aller Mitglieder der Schulgemeinschaft formuliert.

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SCHULAUFNAHME - Wie kann man einen Platz an der EmiLe erhalten – als Erstklässler_in oder als Quereinsteiger_in?

Der Aufnahmeprozess an der Emile ist in mehrere Stufen gegliedert:

  • Ende November:
    erste Information und Erfahrungen mit der Schule am Tag der offenen Tür (an einem Freitag, 16 bis 19 Uhr)
  • Mitte Januar:
    Informationsabend mit Praxisbeispielen aus dem Schulalltag (an einem Wochentag, 19 bis 21 Uhr);
  • Bis 31. Januar:
    Einreichen der schriftlichen Bewerbung (Unterlagen und Termine laut Anmeldeformular auf unserer Homepage)
  • An einem Wochentag vor den Faschingsferien:
    zweistündiges Schulspiel (8 bis 10 Uhr oder 10:30 bis 12:30 Uhr): Die zukünftigen Erstklässler_innen „spielen“ in Kleingruppen (acht bis zehn Kinder) mit jeweils zwei Lehrer_innen Schule. Dabei wird Arbeitsverhalten, Feinmotorik, Mengenerfassung, Interessen, Motivation, Sprache und Erzählen, Sozialkompetenz, Selbständigkeit und freies Spielen beobachtet. Während dieser Zeit gibt es für die Eltern im Elterncafé die Möglichkeit zum informellen Austausch.
  • An einem Freitag Mitte Februar:
    Elterngesprächsrunde (14 bis 15.30 Uhr)
    Hier wird den Eltern noch einmal die Möglichkeit geboten, noch offene Fragen zu klären und herauszufinden, ob die Schule zu ihren Zielen und Vorstellungen passt. Zudem erhält die Schule so einen persönlichen Eindruck von den Motiven für die beabsichtigte Schulwahl und die Bereitschaft der Eltern zur Kooperation. Während der Elterngesprächsrunde wird eine Kinderbetreuung angeboten.
  • Es erfolgt dann eine schriftliche Rückmeldung über den Schulplatz durch das Schulbüro.

http://emile-montessori.de/bewerbung-hospitation-und-anmeldung/

SCHULBUS - Können die Schüler_innen morgens und nachmittags mit einem Schulbus fahren?

Wir setzen etwa fünf Schulbusse ein. Die Routen werden je nach Bedarf geplant. Neuen Schüler_innen wird zu Schulbeginn ein „Buspate“ zur Seite gestellt, der ihnen Unterstützung gibt im Bus, beim Warten oder wenn etwas Unvorhergesehenes, wie eine Verspätung, passiert. Die Kosten für den Schulbus werden von den Eltern getragen und von der Schule bezuschusst.

http://emile-montessori.de/organisation-und-service/schulbus/

SCHULWECHSEL - Kann mein Kind während des Schuljahres wechseln?

Ein Wechsel während des Schuljahres ist theoretisch möglich, ist aber stets eine individuelle Entscheidung. Falls Ihr Kind an unsere Schule wechseln möchte, wenden Sie sich bitte an unser Schulbüro.

T

TAGESABLAUF

8 bis  8.30 Uhr
Ankommen, gleitender Unterrichtsbeginn

8.30 bis 10.15 Uhr
Mix aus Freiarbeit und gebundenem Unterricht

Pause

10.45 bis 13 Uhr
Freiarbeit und Fachunterricht

Mittagspause und Mittagessen

13.45 bis 15.15 Uhr
Nachmittagsunterricht durch Lehrer_innen und externe Kursleiter_innen, Projekte, freie Angebote, Instrumentalunterricht

15.15 bis 15.30 Uhr
Betreuung bis Abfahrt der Schulbusse

15.15 bis 16 Uhr
Studierzeit ab der fünften Klasse

http://emile-montessori.de/organisation-und-service/unterrichtszeiten/

TAGESABLAUF - Beispielhafte Stundentafeln

Stundentafel Grundschule – 3. Klasse (Primarstufe 1)

emileabc_stundentafel1

Stundentafel Weiterführende Schule – 5. Klasse (Primarstufe 2)

emileabc_stundentafel2

Stundentafel Weiterführende Schule – 8. Klasse (Mittelstufe 1)

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TRANSPARENZ AN DER EMILE

Das EmiLe-ABC beschreibt die wichtigsten Bausteine der pädagogischen Arbeit. Sie werden von allen Lehrer_innen der Schule umgesetzt. Für die Eltern bedeutet das Transparenz der unterrichtlichen Arbeit – von „Abschlüsse“ über „Freiwilligkeit“, „Montessoriarbeit“ und „Regeln“ bis zu „Zeugnisse“.

Das Profil beschreibt mit wenigen Kernbotschaften das, was uns für unsere Schule besonders wichtig ist und wodurch sie besonders charakterisiert wird.

Das Leitbild ist demgegenüber der Ausdruck eines gemeinsamen Selbstverständnisses unserer Schule.

Die Schulkonzepte beschreiben detaillierter unseren Arbeitsansatz.

Die Geschäftsordnung beschreibt das Ineinandergreifen und Zusammenwirken der einzelnen „Säulen“ (Eltern, Schüler_innen, Lehrer_innen, Schulleitung, Geschäftsführung, Vorstand) und ihre Organisation sowie Kommunikation in den verschiedenen Gremien.

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ÜBERGÄNGE - Wie gelingen die Übergänge vom Kindergarten in die Grundschule und von der Grundschule zur weiterführenden Schule?

Es gibt verschiedene Übergänge, die es für eine gute Weiterentwicklung der Schule zu gestalten gilt: Ein abgestimmtes und transparentes Vorgehen ist das Ziel für diese wichtigen Nahtstellen. Es ist uns wichtig, dass Sie als Eltern das Procedere für den jeweiligen Übergang gut nachvollziehen können. Der Weg von der Grundstufe in die weiterführende Schule ist für die Schule und für die Eltern der EmiLe von besonderer Bedeutung. Für die EmiLe ist eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit Eltern und Schüler_innen von der ersten bis zur zehnten Klasse beziehungsweise der FOS ein wesentliches Ziel.

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WEITERFÜHRENDE SCHULE / SEKUNDARSTUFE - Gibt es ab der fünften Klasse neue Fächer oder eine andere Art von Unterricht?

Die bewährte Unterrichtspraxis aus der Primarstufe mit einem Mix aus Freiarbeit und strukturierter Arbeit, sowie Lernen in Projekten und Themenfeldern wird fortgeführt. Allerdings erfordern die Lernziele der weiterführenden Schule eine vertiefte Beschäftigung.

Daher umfasst die Unterrichtspflichtzeit ab der fünften Klasse auch drei Nachmittage in der Woche.

Die Fächer zur Berufsorientierung und die Wahlpflichtfächer, die ab der siebten Klasse verpflichtend sind, werden ab der fünften Klasse angebahnt. Ab der fünften Klasse wird von den Schüler_innen größere Lernausdauer, mehr Selbständigkeit bei der Lern-und Arbeitsorganisation sowie ein höheres Maß an Selbstverantwortung im Rahmen der Freiarbeit und der freiwilligen Studierzeit erwartet.

Der Fremdsprachenunterricht nimmt ab der fünften Klasse mit vier Wochenstunden einen größeren Raum ein, ebenso der Fachunterricht Natur- und Technik. Dieser heißt lehrplangemäß nun PCB (Physik, Chemie, Biologie).

Da an unserer Schule der Mittlere Schulabschluss der gewünschte Regelabschluss aller Schüler sein soll, orientieren wir uns am Lehrplan der Mittelschule/ M-Zug.

Weiterlesen:
https://www.isb.bayern.de/mittelschule/lehrplan/mittelschule-m-zug/

http://emile-montessori.de/emile-schulverbund/klassen-5-bis-10/

Z

ZEUGNISSE - Gibt es „normale“ Zeugnisse an der EmiLe?

Zeugnisse mit Noten gibt es bei uns nicht, stattdessen erfahren Schüler_innen wie Eltern halbjährlich eine ausführliche Rückmeldung zum individuellen Entwicklungs- und Lernprozess, kurz IzEl genannt. In dieser Dokumentation sind Beobachtungen zur Persönlichkeitsentwicklung, zum Sozial- und Arbeitsverhalten und zum Lernfortschritt festgehalten. Sie sind sowohl in Form von pädagogischen Wortgutachten als auch in einer kategorisierten Dokumentationsform abgefasst. Grundlage hierfür ist die genaue Beobachtung des individuellen Lernprozesses durch den Pädagogen und die feste Überzeugung, dass Leistungsmessung individuell erfolgen und deshalb auch mehr als nur Zensuren umfassen muss. Zunächst schätzen sich die Schüler und Schülerinnen selbst ein. Nachdem auch die Pädagogen ihre Einschätzung vorgenommen haben, findet ein Gespräch zwischen Pädagogen und Schüler_innenn statt, um sich auf eine gemeinsame Einschätzung zu einigen.
Quellen:
http://www.montessoribayern.de/landesverband/paedagogik/paedagogik-in-der-praxis/izel-informationen-zum-entwicklungs-und-lernprozess.html

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