Ausbildungsbeginn – nach Krieg und Flucht nun Start als Lehrling!

„Um es vorweg zu nehmen:  Für alle drei wurden Ausbildungsplätze gefunden!“ berichtet Kursleiterin Andrea Kästle stolz. Zwei Jahre zuvor wurden drei junge unbegleitete Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Ägypten unentgeltlich an der EmiLe aufgenommen. Zunächst mit geringen Deutschkenntnissen und nur wenig schulischer Vorbildung, war der Start für alle Beteiligten ein Kraftakt. Über ein vorausgegangenes Schülerprojekt waren uns die Jugendlichen ans Herz gewachsen und wurden während dieser Zeit  fester Teil der Schulgemeinschaft.

Ein Schüler dazu:  “Sie sind ein Gewinn für die Klasse und helfen immer als Erste. Anfangs war A. recht schüchtern; er wurde in der Schule mal geschlagen, weil er zu viele Fragen gestellt hat, das gilt dann als respektlos – oft hat er erst uns Schüler gefragt, aber jetzt fragt er schon öfter die Lehrer. N. hat leidenschaftlich gerne gekocht, einmal hat er traditionelles Essen auch beim Tag der offenen Tür angeboten, es war super! S. musste in seiner Heimat alles zurücklassen, weil er koptischer Christ und von Verfolgung bedroht war. Manchmal regen wir uns ja auf, wenn wir das neue Handy nicht kriegen und so, aber das wird dann ganz klein gegen deren Probleme…”

Wir freuen uns sehr, dass alle drei in nur zwei Jahren  Deutsch gelernt haben, einen Schulabschluss gemeistert haben und nun seit September mit einem Ausbildungsplatz durchstarten können.  Eine Lehre als Elektroniker, Pflegefachhelfer und Lebensmittelfachverkäufer stehen als neue Etappenziele an. Wir gratulieren und wünschen Ihnen und natürlich allen anderen, die in diesen Tagen neu beginnen, alles Gute. Besonderer Dank gilt Andrea Kästle, den Lehrerinnen und Lehrern, sowie allen, die mit Nachsicht und Nachdruck durch Deutsch-Kurs, Praktika, Besuch von Ausbildungsmessen, einem Kletterkurs uvm. zu diesem Erfolg beigetragen haben. Für die finanzielle Unterstützung danken wir der Castringius Kinder- und Jugendstiftung, sowie dem Gewinnsparverein der Spardabank.

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