Die Dank der großzügigen Unterstützung der UMWELT AKADEMIE e.V. und dem Programm "Bio-Hofschule - Kinder…
Schule in Afrika
Stell dir vor, es ist Schule und du darfst nicht hingehen! Etwa der Hälfte der Kinder in Afrika ergeht es so. Obwohl die meisten gerne die Schule besuchen würden, können sie nicht. Besonders Mädchen sind betroffen. Viele müssen zu Hause bleiben und die jüngeren Geschwister beaufsichtigen oder auf dem Feld arbeiten.
Für mehrere Dörfer gibt es oft nur eine Schule. Deshalb müssen die meisten Kinder früh aufstehen, denn sie haben einen weiten Weg, oft 15 Kilometer oder sogar noch länger zur Schule. Einige sind schon zwei oder drei Stunden auf den Beinen, laufen über trockene Erde, ehe der Unterricht beginnt.
Auf dem Lehrplan stehen Malen, Lesen, Schreiben, Rechnen und Erdkunde. Oft lernen die Schüler zwei Sprachen, ihre afrikanische Sprache und die Amtssprache des Landes, wie englisch oder französisch. Der Unterricht beginnt zwischen 8 Uhr und 8 Uhr 30, meist mit einem Gebet oder einem Lied. Mittags dürfen die Kinder spielen. Nachmittags geht der Unterricht weiter mit dem Einüben von erlerntem Stoff.
In einer afrikanischen Schule geht es oft streng zu. An vielen Schulen ist eine Schuluniform Pflicht. Kinder üben den Marschschritt und singen die Nationalhymne. Auf Fragen wird oft im Chor geantwortet. Es gibt kein spielerisches Lernen. Die Kinder bekommen Vieles vorgeschrieben und wer nicht aufpasst, bekommt schon mal eine Ohrfeige. Trotzdem gehen alle Kinder gerne in die Schule, denn sie können später einen Beruf erlernen oder sogar an die Universität gehen und studieren.
Ein Klassenzimmer in einer afrikanischen Dorfschule sieht ganz anders aus als bei uns. Die Gebäude sind meist aus Lehm oder Stroh gebaut. Darin kann es manchmal ganz schön heiß werden. Die Fenster sind oft sehr klein, damit es nicht hinein regnet. Richtige Stühle und Bänke sind nicht selbstverständlich. Oft gibt es nur Lehmklötze oder Steine als Sitzgelegenheit, denn Holz ist teuer. Dreißig oder vierzig Schüler drängen sich in einem Raum. Für eine Schule gibt es oft nur eine Toilette. Manche Schulen finden im Freien statt. Die Schüler sitzen unter einem Baum und Strohnetze schützen sie vor der Sonne. Bücher, Hefte und Stifte sind Mangelware. Meist hat nur der Lehrer eine Tafel. Schulgeld ist für viele Kinder eine Hürde.
Viele Schulen verlangen Schulgeld. Die meisten Eltern sind bereit, große Opfer zu bringen, damit ihre Kinder lernen können. Denn Bildung ist die Voraussetzung für eine bessere Zukunft. In der Regel kostet der Schulbesuch zwischen fünf und 15 Euro pro Jahr. Für die meisten afrikanischen Familien ist das eine beträchtliche Summe, denn sie verdienen kaum mehr als 100 Euro im Jahr. Wenn eine Familie vier Kinder oder mehr hat, kann oft nur eines die Schule besuchen. Dann lernen die jüngeren von den älteren Geschwistern die Grundlagen im Rechnen und Schreiben.
Felix (Foto Ora international über Flickr)