Zwischen Discobeats und Rallye-Einsätzen – Große Montessoriarbeiten 2017

Mit großer Spannung wurden die Präsentationen der Großen Montessoriarbeiten erwartet. In diesem Jahr wurden Drehbücher wurden geschrieben, Filme gedreht und Tierschutzaktionen durchgeführt. Rund 150 Kilo gebrauchte Schuhe für die Hilfsaktion „Shuuz“ gesammelt, mütterliche Rallyeeinsätze unterstützt, Gutes getan und dabei vor allem, viel gelernt. Ein intensives Jahr voller Ideen, Diskussionen aber auch Rückschlägen und enormer Leistungen ging für unsere Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse zu Ende, deren Ergebnisse sie vor rund 300 Gästen am vergangenen Wochenende präsentierten.

Dass Frauen und Technik eine prima Kombination ist, zeigte Veronika mit ihrer Arbeit, die die Besucher in Discoklänge und stimmungsvolles Farbenspiel hüllte. Eine Gartenkugel aus Metall wurde zu einer Discokugel umgebaut und versetzte die Gäste in der Schulmensa in wippende PartyStimmung.

Die Erfolge der Flüchtlinge beeindruckten die Besucher. Ein Stück seiner Heimat teilte Nazir mit dem Publikum und ließ es in seinem Projekt an den Feinheiten der afghanischen Küche teilhaben. Seine Klassenkameraden verteilten während seines Beitrags selbstgebackene afghanische Spezialitäten unter den Zuhörern. Sein souveräner Vortrag in nahezu fehlerfreiem Deutsch machte Schulleiterin Angelika Bachmann stolz:“ Es ist bemerkenswert, wie motiviert die Schüler sich hier einbringen. Ihre Freundlichkeit und Arbeitsweise sind immer wieder ein Vorbild für uns; sein Freund Sharif hat beispielsweise den Mathestoff eines Jahres in nur vier Wochen nachgeholt und die Mitschüler tief beeindruckt. Es ist eine Freude, diese Schüler weiter bis zum Abschluss und einer Berufsausbildung zu begleiten.“

Bewegend ging es mit Maries Präsentation zur damals gleichaltrigen jüdischen Schülerin Anne Frank weiter. Nach Kinobesuch und Lektüre der Tagebücher von Anne Frank entstand ein erster Gedanke für die Projektarbeit. Wie Anne Frank ist sie Montessorischülerin und fand Parallelen zu Geburtsdatum, Familiensituation und Namen, die ihre Neugier weckten. In bewegenden Worten verglich sie ihr Teenagerleben 2017 mit dem von Anne Frank zu Zeiten von NS Terror und Hinterhaus-Versteck in Amsterdam in den Jahren 1942 – 1944 und dokumentierte den Vergleich anschaulich in einem Fotobuch. Luis unterstützt den Beruf seiner Mutter als Autorin von Reiseberichten in besonderer Weise: „Ständig ärgerte sich meine Mutter darüber, dass sie mit Laptop, Handy und Lautsprecherbox mehr elektrische Geräte während der Fahrt im Wohnmobil aufladen wollte, als sie Stecker am Zigarettenanzünder hatte und alles chaotisch rumlag“ Eine selbstgebaute und passgenau für den Einsatz zwischen den Sitzen gebaute „Plugged-IN Box“ war die Lösung des Problems – Getränkehalter inklusiv. Mithilfe des Mentors, in dessen Betrieb Luis zuvor ein Praktikum gemacht hatte, gelangen die technische Umsetzung und die Herstellung der Bauteile in 3D-Druckweise, sowie coolem Design. So ausgestattet steht nun auch dem nächsten mütterlichen Projekt, der Teilnahme an einer Wohltätigkeits-Rallye durch Tadschikistan, jetzt zumindest in elektrischer Hinsicht kein Hindernis mehr im Weg.

Die Gäste waren überzeugt vom Ideenreichtum und dem Engagement der Jugendlichen für „IHR“ Projekt und zollten regen Applaus.- Danke für eure Ideen!

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